Seit fast fünf Jahren gibt es auch in Herisau eine etwas andere Tauschbörse: Eine Zeitbörse. Immer mehr Leute machen von dem Angebot Gebrauch, das auch die sozialen Kontakte fördert.
HERISAU. Zeit geben und Zeit erhalten anstatt Geld ausgeben und Geld verdienen. Zeitbörsen ermöglichen es Menschen, eine Alternative zu Münzen und Noten zu testen. Das Prinzip ist einfach: Jeder, der auf der Plattform dabei ist, bietet selber Dienstleistungen an und kann dafür Hilfe in Anspruch nehmen. Ob dies ein Kochkurs im Tausch gegen Kinderhüten oder Einkäufe erledigen gegen eine Massage ist, spielt keine Rolle.
Die St. Galler Zeitbörse erlebt einen regelrechten Boom. Täglich steigt die Mitgliederzahl beim Tauschgeschäft von Zeit. Zudem rufen immer mehr Gemeinden eigene Zeitbörsen ins Leben.
Die Zeitbörse von Benevol St. Gallen wird derzeit von Interessenten überrannt.
«Allein im letzten Jahr hat sich die Ostschweizer Mitgliederzahl mehr als verdoppelt, momentan haben wir 400 Zeitkonten», sagt Geschäftsführer Peter Künzle. «Mit diesem System kann man sich etwas leisten, was man sich sonst vielleicht nicht gönnt.» Vor allem in der Wirtschaftskrise spiele die Zeitbörse eine wichtige Rolle. «So kann man sich beispielweise massieren lassen, dafür repariert man jemand anderem seinen Computer.»