Stärken für andere einsetzen
Zum Beispiel hat Magda einen grünen Daumen und empfiehlt sich für Gartenarbeiten. Dafür ist sie mit ihrem neuen Laptop noch nicht so vertraut und sucht jemanden, der ihr das alles erklären kann. Benno ist pensionierter IT-Spezialist und möchte Magda helfen. Also treten die beiden über die Zeitbörse in Kontakt und machen den Preis für Bennos Leistung ab. Eine Stunde soll der PC-Support kosten. Die Stunde wird dann von Magdas Konto abgebucht und auf Bennos Konto gutgeschrieben. Und die gesammelte Stunde kann er nun wieder für eine Dienstleistung brauchen. Zum Beispiel putzt er ungern seine Fenster. Dafür möchte er gerne jemanden engagieren, der das mit Freude tut.
Zeit opfern, Zeit gewinnen
Man setzt also die Lebenszeit für andere ein und verbringt so die eigene Zeit mit Dingen, die man gerne macht. «Es ist also keine Freiwilligenarbeit, sondern man erhält ja etwas für die getane Arbeit», erklärt Martin Gerber vom Initiativkomitee Zeitbörse Kreuzlingen. Für die Registrierung bezahlen die Teilnehmer einen Jahresbeitrag von 30 Franken. Ansonsten fallen keine Kosten an. Die Vermittlung verläuft dann über eine Art soziales Netzwerk, in welchem man sämtliche Angebote und Nachfragen einsehen und mit den anderen Mitgliedern in Kontakt treten kann. Jeden ersten Donnerstag im Monat gibt es ausserdem den Tauschtreff, an dem man sein Angebot vorstellen und andere Zeitbörsemitglieder kennenlernen kann. Die nächste Tauschbörse findet am Donnerstag, 4. April, um 18 Uhr im Begegnungszentrum Das Trösch in Kreuzlingen statt. Am Samstag, 23. März, um 10 Uhr, findet ebenfalls im Das Trösch für Interessierte ein Treffen statt, an dem das System erklärt wird.
Der grosse Bezirk Kreuzlingen
Die jüngst gegründete Zeitbörse Bezirk Kreuzlingen möchte Menschen bis nach Amriswil, Romanshorn, Egnach, Arbon, Tägerwilen, Ermatingen, Weinfelden, Sulgen, Erlen, Frauenfeld, Stein am Rhein oder Müllheim erreichen. Mehr unter www.benevol.ch
Kreuzlinger Nachrichten: 20.03.2019 15:10, Tamara Schäpper