Die Zeitbörse Rapperswil-Obersee-Linth lädt zum Infoanlass. In der Organisation der Stiftung Benevol wird seit fast zehn Jahren rege getauscht – Dienstleistungen und Waren. Nun erhält man eine neue Leitung.
Ob es sich um Gartenarbeit, EDV-Installationen oder um das Schneiden von Haaren handelt, in der Zeitbörse ist jede Fähigkeit gefragt. «Das Netzwerk bietet die ideale Möglichkeit, unliebsame Tätigkeiten abzugeben und dafür eigene Fähigkeiten einzusetzen», erklärt Jane Kühne. Die Wagnerin übernimmt ab September die Leitung der Regionalgruppe Rapperswil-Obersee-Linth.
Kühne löst Christopher Wellauer ab, welcher die Gruppe vor neun Jahren aufgebaut und seither geleitet hat. Mit dem Informationsanlass im September im Evangelischen Zentrum Rapperswil übernimmt sie die Verantwortung für den Tauschtreff Rapperswil-Obersee-Linth. Der Anlass wird für alle Interessierten der Region durchgeführt und dient in erster Linie dazu, Sinn und Zweck der Zeitbörse sowie die Rahmenbedingungen aufzuzeigen. «In der Zeitbörse wird nicht eins zu eins getauscht, wie oft vermutet wird», erklärt Kühne. Die erbrachten Stunden würden vielmehr einem Konto gutgeschrieben und können für Dienstleistungen nach Wahl genutzt werden. In der Zeitbörse hat jede Tätigkeit denselben Wert. «Für eine Stunde Haare schneiden, wird dem Konto ebenso eine Stunde gutgeschrieben, wie für eine Stunde jäten im Garten», erklärt Kühne.
Irene Lehmann, ebenfalls langjähriges Mitglied, wird als Moderatorin das Konzept am Infoanlass mit szenischen Darstellungen erklären. Dass der Anlass in einem kirchlichen Zentrum durchgeführt wird, ist Zufall. Sie seien als neutrales Netzwerk dankbar für die Räumlichkeiten, erklärt Kühne. Es sei nicht einfach, eine passende Infrastruktur zu finden. Auch die acht jährlichen Regionaltreffen werden hin und wieder im Zentrum durchgeführt. Sie sollen aber künftig auch an weiteren Orten in der Region realisiert werden.
Die Zeitbörse der Stiftung Benevol Schweiz für Freiwilligenarbeit ist mit rund 400 Mitgliedern die grösste derartige Tauschbörse in der Schweiz. Jährlich werden rund 2500 Stunden getauscht. Sie teilt sich im Kanton St.Gallen und in Appenzell Ausserrhoden in acht Regionalgruppen auf. Rapperswil-Obersee-Linth ist eine davon. Damals, vor neun Jahren, habe ein Freund ihn angefragt, ob er interessiert sei, die Gruppe in dieser Region aufzubauen, erinnert sich Wellauer. Er habe spontan zugesagt, da er die Zeitbörse für eine gute Sache halte. Wellauer tritt nun in den Ruhestand und zieht ins Bündnerland. Er freut sich, die Leitung in junge Hände weitergeben zu können. «Das kommt gut», ist er sich sicher. Öffentlicher Infoanlass Zeitbörse, Dienstag, 4. September, von 19.45 bis 21.15 Uhr im Evangelischen Zentrum, Rapperswil. Anmeldung erwünscht, aber nicht obligatorisch.
01.09.2018 07:00 / toggenburger-zeitung / Dragiza Stoni