Diskussion im Thurgauer Grossen Rat
Protokoll Nr. 61vom 06. November2019
"Die die es nötig haben sollen doch eine Zeitbörse aufstellen. (Danke - FDP)"
Interpellation von Alban Imeri, Hanspeter Heeb, Sabina Peter Köstli
und Jacob Auer vom 24. Oktober 2018 "Zeitvorsorge im Kanton TG"
(16/IN 37/284)
Peter Köstli,CVP/EVP:
Auszüge aus dem Protokoll:
Dabei darf nicht vergessen werden, dass es sich bei den erbrachten Leistungen um Freiwilligenarbeit handelt. Das stellt einen der Gründe dar, weshalb ich als Geschäftsführerin von benevol Thurgau, Fachstelle für Freiwilligenarbeit, als Mitinterpellantin auftrete.
Nachbarschaftshilfesysteme basieren auf Nähe und Vertrautheit und müssen von unten nach oben heraufwachsen (bottum-up-Prinzip). Zudem sollten diese Systeme lokal begleitet werden. Zeitvorsorge-Modelle können insbesondere in Städten wie beispielsweise in St.Gallen oder in Gemeindeverbunden gut funktionieren.
Wie der Regierungsrat in der Beantwortung mitteilt, macht eine kantonsweit koordinierte Zeitvorsorge jedoch keinen Sinn, auch wenn der Vergleich der Zeitvorsorge St.Gallen mit den Leistungen von kantonsweit tätigen Thurgauer Organisationen hinkt.
Schwierigkeiten bemerke bezüglich der Rekrutierung von Freiwilligen für ihre vielfältigen Aufgaben. Ein Grund dafür sei in der Tatsache zu suchen, dass immer mehr Organisationen und Institutionen auf Freiwillige und deren Unterstützung setzen würden. Von dieser Entwicklung sind wohl auch die Vereine betroffen. Den Vereinen kommt aber insbesondere in den Gemeinden eine sehr wichtige gesellschaftliche Rolle zu.
Daher muss jede Form von Freiwilligenarbeit gefördert werden. Verschiedene Formen der Freiwilligenarbeit unterstützen letztendlich die Förderung der Solidarität.
Der demografische Wandel fordert neue Formen der Begleitung und Unterstützung. Er macht weder vor den Gemeinden noch vor dem Kanton Halt. In einer aktuellen Ausgabe der Gesundheitssendung "Puls" wird das Nachbarschaftshilfemodell KISS als Wundermittel zur Entlastung pflegender Angehörigen vorgestellt.
Beantwortung:
Wir wollen keine Zeitvorsorge (Grau,FDP)
Nötigenfalls könnten wir aber einer Art Zeitbörse im Sinne eines zeitnahen Tauschs von intergenerationellen, gegenseitigen Leistungen (Zeit gegen Zeit) positive Effekte abgewinnen.
Für die FDP-Fraktion stellt sich folgende Frage: Werden Hilfeleistungen für unsere Mitmenschen heute tatsächlich nur nochmit Ausblick oder gar Garantie auf Gegenleistung erbracht?
Imeri,SP:
Angesichts des Erfolgs in der Stadt St.Gallen fällt es schwer zu glauben, dass sich die Vorteile der Zeitvorsorge in einem kurzen Satz zu-sammenfassen lassen, während die Nachteile den Platz von über einer halben Seite be-anspruchen sollen. Auch das vom Regierungsrat als Hauptnachteil deklarierte Argument stelle ich in Frage.
Ganze Diskussion nachzulesen: Interpellation von Alban Imeri, Hanspeter Heeb, Sabina Peter Köstliund Jacob Auer vom 24. Oktober 2018 "Zeitvorsorge im Kanton TG"(16/IN 37/284)